Zwischen Hoffen und Bangen:

Eine   "v e r l i n k e n d e"   Ãœbersicht   von   Dr. med.  Helmut  Schaaf    

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Nach Beendigung der akuten Phase stellt sich in der Zeit zwischen der Hoffnung auf Verschwinden des Tinnitus und dem Bangen, dass sich der Tinnitus dauerhaft einrichten könnte, die Frage, was denn jetzt zu tun ist.

Wahrscheinlich ist es gut und wichtig, im Rückblick noch einmal durchzugehen, ob die bis jetzt sinnvollen Massnahmen schon durchgeführt wurden oder ob noch sinnvolle anstehen.

Notwendig ist es aber nun, wahrzunehmen, was trotz des Tinnitus noch machbar ist und sich nicht allein auf das zu konzentrieren, was mit dem Tinnitus nun alles nicht mehr gehen kann und könnte.   In dieser Phase ist es aus unserer Erfahrung wichtig, das mögliche und meist sehr unterschiedlich ausgeprägte Leiden am Tinnitus zu behandeln und nicht das alleinige "Heil" darin zu suchen, den Tinnitus unbedingt auslöschen zu wollen.

Ein Grund, warum das sinnvoll ist, sei jetzt gezeigt:


Versuchen Sie bitte für 2 Minuten,

N I C H T

an Ihren Tinnitus zu denken


LESEN

SIE

DANN

ERST

WEITER




Sie werden gehört haben,
dass es nicht mölich ist,
NICHT an den Tinnitus zu denken.                           Wir haben nicht die Entscheidungsfreiheit, an etwas NICHT zu denken.

Aber wir haben die Möglichkeit, an etwas Anderes zu denken und so die Wahrnehmung auch des Tinnitus in den Hintergrund treten zu lassen

Trotzdem darf weiter der Wunsch bleiben, dass der Tinnitus irgendwann weggeht.
Aber aus therapeutischer Sicht ist es sinnvoll zu betonen, dass das nur der Nebeneffekt einer auf das Tinnitus-Leiden ausgerichteten Therapie sein soll.

Was also Tun ?!!

An allererster Stelle steht eine fundierte und nachvollziehbare Information über den Tinnitus und das Leiden am Tinnitus.
Um sich genügend zu informieren und zu einer guten und für sich selbst stimmigen Aufklärung zu kommen, kann ein - möglicherweise wiederholtes - Gespräch mit einem kundigen Experten erforderlich sein.
Nicht erst zuletzt könnte spätestens hier der Kontakt zur Deutschen Tinnitus-Liga   Postfach 349, 42353 Wuppertal, (0202/ 24 65 20) aufgenommen werden, die über Selbsthilfe-Gruppen informiert und Basisinformationen zur Verfügung stellt.

Was kann der Tinnitus bewirken und was nicht

Therapeutisch gilt es zu klären, was der Tinnitus alles kann und was er nicht kann! (siehe auch: Grundsätzliches zum Tinnitus und dem Leiden am Tinnitus ).
Tinnitus ist immer ein Symptom, also ein Zeichen oder Ausdruck einer Veränderung und auch einer Erkrankung.   Das Symptom ist nie die Ursache der Krankheit.

So liegt dem Tinnitus liegt eine änderung in hörverarbeitenden Mustern zugrunde.   Diese kann z.B. eine Hörstörung sein, es können aber auch bei organisch völlig intakten Verhältnissen Hör-Filter aufgebraucht, ausser Funktion gesetzt oder gestört sein.

Daher ist es nach wissenschaftlichem Stand sehr unwahrscheinlich, dass ein chronischer Tinnitus durch eine Durchblutungsstörung aufrecht erhalten werden kann. Dasselbe gilt für einen akuten Tinnitus ohne Hörverschlechterung.

Daher sind alle Massnahmen, die auf eine Förderung der Durchblutung zielen und dabei die Verbesserung dieses chronischen Tinnitus versprechen, nicht sinnvoll.
Im Gegenteil können sie dazu beitragen, dass über das Warten auf den Erfolg der Tinnitus immer mehr in die Wahrnehmung gelangt.

· Ateriosklerose ist kein vorbestimmender Faktor für ein isoliertes Tinnitusgeschehen oder für einen Hörsturz.

· Tinnitus ist kein Zeichen für Folgekrankheiten mit gestörter Durchblutung. Tinnitus ist deshalb auch kein Zeichen etwa für einen Schlaganfall.

· Tinnitus ist nicht die Grundlage für eine Geräusch - üBER - empfindlichkeit .
    Tinnitus und Geräuschempfindlichkeit haben oft die gleichen Ursachen.
    Sie entspringen dann der gleichen Wurzel. Dies ist zum Beispiel der Verlust von Hörfiltern.   Sie haben aber keinen gegenseitig sich bedingenden Effekt.

Das bedeutet für die Behandlung chronischer Tinnitusformen:

Die Durchblutung des Innenohres funktioniert ausreichend.

· Durchblutungsfördernde Medikamente sind deswegen auch entbehrlich.

· Die Durchblutung ist in Ordnung auch dann, wenn der chronische Tinnitus lauter wird.

· Die Gründe für das lauter und wieder leiser werden sind Spielbreiten im hörverarbeitenden System und der Hirnrinde.

· Das tinnitusfreie Ohr ist auch dann noch gesund, wenn dort der gleiche Tinnitus wie im anderen Ohr zeitweilig mit gehört wird.

Weil es so wichtig ist, sollen die Sachverhalte noch einmal in den folgenden "Wissenssätzen" ausgedrückt werden:

Der Tinnitus kann nie von alleine lauter werden. Der Tinnitus wird eher mit der Zeit immer weniger laut wahrgenommen!

· Der Tinnitus kann nie der Grund für eine, ggf. weitere Hörverschlechterung sein.

· der Tinnitus kann alleine auch nicht verrückt machen.

· der Tinnitus kann von aussen (vergleichend) nie lauter als 10 - 15 dB (entspricht Blätterrascheln oder Computergeräusch) über der Hörschwelle gemessen werden.

Diese Wissens-Sätze sind deswegen so ausführlich und aus verschiedenen Blickwinkeln aufgeführt, um Ihnen aus dem Teufelskreislauf herauszuhelfen.

Handeln!

Ein wichtiger Teil eines therapeutischen Vorgehens ist es, daran zu arbeiten, wahrzunehmen, was trotz des Tinnitus noch mach- und hörbar ist und sich nicht allein auf das zu konzentrieren, was mit dem Tinnitus nun alles nicht mehr gehen kann.
So ist es weiterhin möglich, sich mit anderen Menschen zu unterhalten, Einkaufen zu gehen, zur Arbeit zu gehen und all die Dinge zu machen, die ohne Tinnitus auch möglich waren ....       und siehe weiter bei "Die Behandlung des chronischen Tinnitus" .


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1.10.2009